Am Montag haben wir mit vielem Spass Pawel
Sawicki, Journalist, in einem gemütlichen Café im Zentrum Warschaus getroffen.
Das Treffen wurde erst am Tag vorher entschieden, und wir sind alle gespannt,
weil wir fürchten, keine ausreichende Zeit gehabt zu haben, um uns dafür vorzubereiten,.
Pawel kommt ganz pünktlich um zehn Uhr an, und
bestellt ein Cappuccino. Als wir ihn über seine Anreise fragen, erfahren wir
erstaunt dass er am Morgen um vier aufgestanden ist, um uns zu treffen…
Wir sind alle drei entzückt von seinem sehr
poetischen Auffassung der Mobilität: für ihn ist vor allem eine Reise die
Gelegenheit, einige freie Stunde zu geniessen. Im Zug zwischen Ausschwitz, wo
er wohnt, und Warschau, wo er zweimal pro Monat arbeitet, liest Pawel gern und
redet auch oft mit den Reisenden. Manchmal fährt er mit dem Auto: eigentlich
fährt seine Frau, weil Pawel keinen Führerschein hat und keinen haben will. Er
zieht sogar das Auto dem Zug vor: er mag die Freiheit, die es ihm erlaubt, und
kann, wenn es ihm gefällt, sich für einen Ausflug in der Schweiz oder in
Tschechien entscheiden. Die Fahrt zwischen Auschwitz und Warschau dauert sechs
Stunden: deshalb ist Pawel so früh abgefahren.
Nach dem Interview möchte Pawel uns das
jüdische Stadtviertel Warschaus zeigen. Mit ihm lernen wir, vor den zahlreichen
Denkmäler des Aufstands der Ghetto, vieles über die jüdische Geschichte, für
die er so eine grosse Interesse hat. Als wir von Pawel Abschied nehmen, ist die
ganze Gruppe froh: unseres erstes Inteview war ein Erfolg!